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Zwei Drittel des Stroms werden künftig selbst erzeugt.

Die Kläranlage Neugut (ARA Neugut) macht einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Energieautarkie.

Bereits heute deckt die Anlage 50 % ihres Strombedarfs durch die Nutzung von Biogas aus der eigenen Abwasserreinigung. Seit 2018 sorgt zudem eine Photovoltaikanlage für rund 5 % der benötigten Energie. Neu hinzu kommt eine faltbare Photovoltaikanlage oberhalb der Abwasserbehandlungsbecken, die in Zukunft weitere 10 % des Stromverbrauchs abdecken wird. Insgesamt produziert die ARA Neugut somit etwa zwei Drittel des benötigten Stroms selbst.

Das innovative Konzept der faltbaren PV-Anlage basiert auf einem „Faltdach“, das tagsüber geöffnet wird, um maximalen Strom zu erzeugen. In der Nacht oder bei schlechten Wetterbedingungen – wie bei starkem Wind, Stürmen oder Schnee – lässt sich das Dach schliessen. Der Vorteil dieser flexiblen Struktur liegt in der Reduktion der Grauenergie durch eine leichtere Bauweise sowie in der Schonung der Betonstruktur der Becken. Gleichzeitig bleibt die Betriebsflexibilität der ARA erhalten, da grössere Sanierungsarbeiten an den Becken weiterhin mit einem Kran durchgeführt werden können.

Das Ziel ist, den Energieverbrauch aus dem Netz dank einer dynamischen Steuerung zu minimieren: Tagsüber wird die Sonnenenergie an sonnigen Sommertagen den grössten Teil des Energiebedarfs abdecken, gleichzeitig wird das Biogas gespeichert. In der Nacht wird Strom aus dem gespeicherten Biogas produziert. Somit wird der Stromverbrauch vom Netz minimiert. Parallel sinkt der Stromverbrauch der ARA Neugut durch kontinuierliche Prozessoptimierungen und die Integration innovativer Technologien weiter. Mit all diesen umweltfreundlichen Massnahmen bleibt die ARA Neugut eine innovative und umweltbewusste Anlage, die stets sauberes Wasser mit einem minimalen ökologischen Fussabdruck produziert.

Am 06.09.2025 kann die Anlage besichtigt werden – kommen Sie vorbei und erleben Sie selbst, wie nachhaltige Energie in die Tat umgesetzt wird.

Herausfordernder Weg in eine nachhaltige Zukunft.

Abwasserreinigungsanlagen (ARA) stehen heute im Mittelpunkt zahlreicher ökologischer und sozialer Herausforderungen: Schutz der Wasserressourcen, Aufwertung von Ressourcen (Energie und Nährstoffe), Energiewende, Netto-Null, Schwammstadt und Bevölkerungswachstum. Dadurch werden ihre Aufgaben immer komplexer: Sie müssen immer strengere Anforderungen an die Einleitung des gereinigten Abwassers einhalten und immer grössere Wassermengen aufbereiten, während sie gleichzeitig ihre Umweltauswirkungen minimieren sollten, indem sie den Verbrauch von Strom und Chemikalien senken und Ressourcen aufwerten.

Wie wird die Abwasserreinigung der Zukunft aussehen? Wird es uns gelingen, besser zu arbeiten als heute? Die Antwort auf diese Fragen ist nicht so einfach. Ein System, das über Generationen für Generationen geschaffen wurde, lässt sich nicht so schnell ändern. Dennoch entstehen hier und da Projekte, die den Willen zeigen, neue Lösungen zu finden, die besser an den aktuellen Kontext angepasst sind. Parallel dazu setzen die ARA ihre Arbeit fort. Unermüdlich und entschlossen, entwickeln sie sich nach und nach weiter, bereit, als StaRREs (Anlagen zur Wiedergewinnung von Wasserressourcen) zu glänzen.

Um all diese Anforderungen zu erfüllen, erfinden sich die Kläranlagen immer wieder neu. Wir sind stolz darauf, einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft zu leisten. Unsere Geschäftsleiterin hat ihre Gedanken dazu in einem Artikel veröffentlicht – lesen Sie mehr.

https://www.aquaetgas.ch/aktuell/prolog/20250203_herausfordernder-weg-in-nachhaltige-zukunft/

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